Die 1930- 90ger

Trübe Zeiten
 
Nach mehreren Jahren der Ungewissheit hinsichtlich einer eigenen, festen Spielstätte wurde im Jahr 1933 auf Drängen staatlicher Institutionen ein Wiesengelände seitens der Stadt Brück zur Verfügung gestellt. Außerdem wurde wiederum das Vereinslokal und der 1.Vorsitzende gewechselt: neuer Vorsitzender im Jahre 1933 wurde Albert Frähsdorf, das neue Gastlokal wurde die Gaststätte von Otto Haseloff. Im Jahre 1934 wurden auf Anordnung alle Sportvereine zwangsweise gleichgeschaltet, was wieder einmal mächtig Ärger vorprogrammierte. Jedoch schon 1937 stand der Fußballsport wieder auf eigenen Füßen.
 
Es folgten sportliche Ereignisse, die alles Bisherige in den Schatten stellen sollten. Noch im Jahr 1937 kam ein sportlicher Kontakt zum "Sportverein 1912 e.V. Berlin- Lichterfelde" zustande, außerdem wurde Brück dem Spielkreis Havelland zugeteilt. In der 1.Kreisklasse sicherte sich die 1.Mannschaft vorrangig gegen Brandenburger und Potsdamer Mannschaften einen guten Mittelplatz. Wiederum kam 1938 eine ausländische Mannschaft nach Brück, diesmal aus Dänemark. Der Verein "Brönshoy- Boldklub Kopenhagen" gastierte in Brück und am 18. August 1938 wurde das Freundschaftsspiel zwischen dem Dänischen und dem Brücker Fußballklub ausgetragen, welches die Dänen mit 3:1 gewannen. Ein weiteres Treffen fand ein Jahr später, am 19. August 1939 statt. Aber hier stand das Spiel wegen der drohenden Kriegsgefahr und einem leider sehr schlechten sportlichen Aspekt. Anfang September 1939, mit Ausbruch des irrsinnigen 2. Weltkrieges, kamen auch alle sportlichen Bestrebungen in Brück zum Erliegen. Viele Sportkameraden wurden einberufen oder mussten anderweitig Dienst leisten. Außerdem mussten fast alle sauer erkämpften Pokale und Plaketten unsinnig für den mörderischen Krieg geopfert werden. Anfang 1940 wurde der Sportbetrieb aufgrund Mitgliedermangel endgültig und auf unbestimmte Zeit ausgesetzt, ausgenommen seien einige wenige sportliche Wettkämpfe mit Soldaten der Wehrmacht oder mit französischen Kriegsgefangenen in Brück und Belzig.
 
 
Neue Hoffnung
 
Schon im Jahre 1945 begann jedoch wieder der sportliche Betrieb. Durch die durch Umsiedlung aus den ehemaligen Ostgebieten und der Slowakei in Brück gelandeten Deutschen erfuhr der Fußballsport in Brück eine kontinuierliche Unterstützung. Nur einige gute Fußballer seien am Rande erwähnt, die zur Mannschaft stießen: J. Münnich, E. Hudatschek, S. Schäfer, G. Wollnick, W. Jacobi, J. und V. Mescher, und A. und P. Gotthardt. Von der Brücker Schule wirkten mit K. Grischok, H. Schrade, H. Lorenz. Und aus Borkheide kamen H. Stoof, E. Radke und G. Neubauer. Für die Punktspielserien 1946/ 47 und 1948/ 49 konnten dadurch zwei starke Männermannschaften in der 2. Kreisklasse im Kreis Potsdam Stadt und -Land neu eingesetzt werden.
Durch das Abschneiden mit dem zweiten Platz wurde der Aufstieg in die 1.Kreisklasse für die Saison 1949/50 ermöglicht. Wiederum wurde im Sommer 1949 ein neuer Vorstand gewählt, diesmal stellten die Sportkameraden Friedrich Dickert, Georg Michel und Otto Gramsch den Vorsitz für die "Sportgemeinschaft Brück".
 
In der folgenden Zeit setzte in Brück ein gewaltiger Zustrom von Sportlern ein. Die Mitgliederzahl stieg bis auf über 120 Sportler. Zusätzlich zum Fußballsport gründeten sich weitere Sportsparten, wie z.B. Tischtennis, Frauenhandball oder Geräteturnen. Außerdem wurde eine Spielgemeinschaft mit Borkheide ins Leben gerufen, es wurden drei Männer- und eine Jugendmannschaft aufgebaut und noch in der Spielserie 1950/ 51 in den Spielbetrieb gemeldet. Wieder wurden unter der Leitung des Sektionsleiters Kurt Tietz sportliche Beziehungen zu einigen Berliner Vereinen, u.a. "Sp.V. Lichterfelde 1912", "Hertha Zehlendorf", "Blau Weiß 92 Berlin" und "Berliner Althletikklub" aufgebaut.
 
 
Erste Erfolge
 
Im März 1953 erfolgte ein Anschluß an die "Spielvereinigung Lokomotive", dessen Trägerbetrieb der Bahnhof in Brück war. Folglich änderte sich der Name des Fußballvereins in "BSG Lokomotive Brück". In den Jahren 1953/ 54 gründete sich in Neuendorf eine eigene Fußballmannschaft, was zur Folge hatte, dass in den folgenden Jahren viele Brücker Spieler abwanderten und damit ein sportliches Tief in Brück hervorriefen.
 
Man setzte im Jahr 1957 die Hoffnungen auf eine neue Schülermannschaft der Brücker Schule. Weiterhin stütze die Mannschaft ein neu gewählter Vorstand, der diesmal aus Reinhold Müller, Kurt Tietz, Willi Voigt und Albert Frähsdorf bestand. Im Frühjahr 1959 erfolgte dann die Abspaltung von der Sportgemeinschaft Lokomotive Brück aufgrund struktureller Veränderungen hinsichtlich der Reichsbahn. Wieder einmal stand der Fußball in Brück vor einem existentiellen Problem. Mittlerweile hatte sich der Turn- und Gymnastikverein "SG Vorwärts Brück" in "Traktor Brück" umbenannt, und es blieb dem Fußballklub nichts anderes übrig, sich anzuschließen. Jedoch brachte das Jahr 1958 auch erfreuliches mit sich: es konnte durch staatliche Unterstützung der Friedrich-Ludwig Jahn Sportplatz, an der Plane gelegen, eingeweiht werden. Auch sportlich konnten sich die erste und die zweite Männermannschaft einen vorderen Platz in der Spielunion Brandenburg Kreis Belzig sichern. Der gemischten Jugendmannschaft gelang sogar der Staffelsieg in der Spielgruppe Landkreis Potsdam, womit sie Herbstmeister wurden.
 
Zeitungsartikel
aus den 60ger Jahren
[Zeitungsartikel aus den 60ger Jahren]
Die Saison 1961/ 62 stellt in der Geschichte des Fußballvereins in Brück ein bedeutendes Jahr dar. Durch die Verlegung einer Einheit der Volksarmee nach Brück konnten einige gute Spieler für die Mannschaft gewonnen werden. Mit der sportlichen, aber auch der logistischen Unterstützung der Armee (Bereitstellung eines Busses) erreichte man den Kreismeistertitel in der laufenden Saison. Zum Aufstieg in die Bezirksklasse sollte es aber aufgrund mangelnder Motivation in den Spielerreihen leider nicht reichen.
 
 
 
 
 
Wechseljahre
 
Im Spieljahr 1962/ 63 verkehrte der Fußballsport also wieder auf Kreisebene. Es folgten etliche Freundschaftsspiele mit sowjetischen Mannschaften. Mittlerweile standen auch die Sportkameraden von der NVA vor ihrer Entlassung. Mit der nachfolgenden Einheit konnte leider kein sportlicher Kontakt aufgebaut werden, weil diese Einheit eine eigene ASG (Armee- Sportgemeinschaft) besaß und selber in der gleichen Spielklasse tätig war. Wieder einmal spielten zwei Mannschaften auf dem gleichen Platz, was nicht selten zu Reibereien führte.
 
Das am 1.Pfingsttag 1964 in Dobritz (Anhalt) stattfindende Turnier stellte die 40jährige Sportfreundschaft beider Fußballvereine dar. Die ASG Brück wurde 1964 sogar Kreismeister und schaffte den Aufstieg in die Fußball Bezirksklasse. Durch die Unterstützung des Trainers der ASG Brück, Wolfgang Kitzel, gelang wieder die Kontaktaufnahme mit der ASG. In gutmütiger Weise gab Wolfgang Kitzel Ratschläge und übernahm sogar das Training der Jugendmannschaft in Brück.
 
Im Sommer des Jahres 1965 kam es zur erneuten Ausgliederung der Fußballabteilung aus dem Sportverein Traktor Brück, weil die finanzielle Unterstützung ausgeblieben war. Durch das Abwandern vieler Fußballer ruhte der aktive Fußballsport der BSG Brück auch wegen fehlender Transportmöglichkeiten. Nur durch die ASG Brück, die mit wechselndem sportlichen Erfolg immer noch in der in der Bezirksklasse spielte, blieb Brück der aktive Fußball erhalten. Jedoch blieb auch dem Armeesport das Abwandern von guten Spielern nicht vorenthalten und somit konnte der Spielbetrieb nicht mehr lange aufrecht erhalten werden und wurde schließlich ganz eingestellt.
 
Jedoch schon im Jahr 1967 wurde unter der Leitung von Sportkamerad Nimmergut wieder eine Fußballsektion ins Leben gerufen. Die Vorbereitungen liefen so gut, das im Herbst des gleichen Jahres schon wieder der aktive Spielbetrieb in der 2.Kreisklasse im Landkreis Potsdam aufgenommen werden konnte. Auf Anhieb konnte die Kreismeisterschaft errungen werden.
 
1.Männermannschaft
in den 70ger Jahren
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Viele Spieler, die in den letzten Jahren in benachbarte Vereine abgewandert waren, kehrten zurück und stärkten die Mannschaft in der Frühjahrsserie 1968. Damit konnte der zweite Platz in der Spielserie 1967/ 68 und damit auch der Aufstieg in die Kreisklasse Potsdam erreicht werden. Der Spielbetrieb konnte in dieser Klasse mit wechselndem Erfolg bis in die 70ger Jahre gehalten werden.
 
Das 50jährige Jubiläum am 24.Februar 1972 konnte auf dem Friedrich-Ludwig Jahn Sportplatz mit allen Mannschaften und Angehörigen feierlich veranstaltet werden. Außerdem wurde noch einmal der Name "BSG Traktor Brück" in "TSG Brück" umgeändert.
 
Eine außergewöhnliche Leistung wurde 1981/82 in der Kreisklasse Belzig erzielt: mit 148:15 Toren und 44:0 Punkten erzielte die Brücker Mannschaft ein bis in unsere heutige Zeit einmaliges Ergebnis. Der Lohn war der Aufstieg in die Bezirksklassenstaffel C, die damals vierthöchste Spielklasse der ehemaligen DDR. Zur damaligen Mannschaft um Trainer Hans-Joachim Schroeder gehörten u.a.: Volkmar Arnold (Torwart), Hans-Joachim Ziezow, Alexander Dörrwand, Wolfgang Schroeder, Klaus Sandberg, Hans-Joachim Erdmann, Hardy Hennig (alle Abwehr), Dettlef Krebs, Jürgen Dorbritz, Axel Henning, Rainer Petzkowski, Ingo Gossert (alle Mittelfeld), Lutz Moritz, Vernando Lück, Bernd Pötner und Bodo Thurk (alle Angriff). Auch siehe Foto.
 
Schließlich erfolgt in der Saison 1985/86 der Zusammenschluß der TSG und ASG Brück.

 
 
 
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